223 | [7]Schon zu Cervantes’ Zeiten begann die Diskussion um Text, Autor, Eigentum in einer
| 216 | Schon zu Cervantes’ Zeiten begann die Diskussion um Text, Autor, Eigentum in einer
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224 | Erfahrungsbericht des gleichnamigen Ich-Erzählers lesbar,Gómez Canseco
| 217 | diffizilen Gemengelage von Druckgenehmigung, Editionen, Zensur und Plagiat. War der
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225 | 2016.
| 218 | Lazarillo de
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| | 219 | Tormes (1554) noch als
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| | 220 | Erfahrungsbericht des gleichnamigen Ich-Erzählers lesbar,[10] so entspann sich kurz danach schon die Frage um die
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| | 221 | Autorschaft[11] und der beliebte
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| | 222 | Text wurde nicht nur in der neu entstandenen Gattung des Schelmenromans fortgeführt,
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| | 223 | sondern auch bewusst plagiiert. Auch kurz vor dem Fall des falschen Quijote (1614) musste sich bereits Mateo Alemán mit einem
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| | 224 | ungebetenen Nachfolgeschreiber befassen, der nur ein Jahr vor Erscheinen seines eigenen
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| | 225 | zweiten Teils des Guzmán de Alfarache einen
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| | 226 | unter Pseudonym veröffentlichten apokryphen Guzmán
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| | 227 | II publizierte.[12]
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| | 228 | Entsprechend erzürnt über den Nachahmer, geißelt Alemán diesen mit Satire im Prolog
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| | 229 | seines eigenen zweiten Teils.[13]
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| | 230 | Das erscheint alles abenteuerlich, wenn man bedenkt, dass von 1487 bis ins 19.
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| | 231 | Jahrhundert hinein die spanische Inquisition und Krone den Buchmarkt vollständig
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| | 232 | kontrollierte. Wie können Zweifel über Autorschaften entstehen, wenn jeder Text, der
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| | 233 | veröffentlicht werden sollte, zunächst von der Druckgenehmigungsbehörde (staatlich)
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| | 234 | und
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| | 235 | danach noch von der Inquisition (kirchlich) bewilligt werden musste? Ab 1558 waren
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| | 236 | anonyme Bücher ebenso verboten wie ausländische, kritische oder im Ausland gedruckte
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| | 237 | spanische Bücher.[14] Dennoch
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| | 238 | verzeichnet CORDE für den Zeitraum 1558–1650 noch 18 anonyme Werke im Korpus für
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| | 239 | spanische Narrativa (insgesamt 142), auch wenn es im Vergleich dazu von 1500–1558
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| | 240 | verhältnismäßig viel mehr sind, nämlich 30 anonyme Prosawerke von nur 70, die in CORDE
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| | 241 | aufgeführt sind. Angesichts der überschaubaren Anzahl an Akteuren im literarischen
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| | 242 | Feld
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| | 243 | des Siglo de Oro erscheint die These von Luis Gómez Canseco wahrscheinlich, dass
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| | 244 | Cervantes seinen Plagiator kannte.[15] Woher
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| | 245 | hätte dieser die Druckgenehmigung erhalten sollen, wenn nicht sein Name verifiziert
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| | 246 | werden konnte? War der in den Prologen der jeweiligen Bücher ausgetragene Streit demnach
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| | 247 | nur eine ›burla‹, ein Spaß im Sinne des Karnevals? Cervantes selbst weist in seinem
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| | 248 | Prolog zum Quijote II darauf hin: Der Autor des
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| | 249 | falschen Quijote verstecke sich hinter einem falschen Namen und
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| | 250 | erdichte sich ein Vaterland.[16]
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| | 251 | Umgekehrt lästert Avellaneda in seinem Prolog zum Quijote
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| | 252 | II-A,[17] dass Cervantes selbst wohl zu alt für einen eigenen zweiten
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| | 253 | Teil gewesen sei und auch durch eine Kriegsverletzung um eine Hand ärmer. Daher könne
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| | 254 | er
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| | 255 | hier ohne Scham als Autor einspringen.[18]
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| | 256 | Daraufhin kontert Cervantes wiederum, dass man ein Buch ja nicht mit der linken Hand
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| | 257 | schreibe, sondern mit dem Kopf und er sozusagen im Folgenden eigenen zweiten Teil
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| | 258 | des
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| | 259 | Quijote zeige, welcher der
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| | 260 | »richtige« und »wahre« Quijote sei.[19] Auch
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| | 261 | im Text selbst erfolgt vor allem bei Cervantes eine Reflexion über Autorschaft und
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| | 262 | Originalität, die sich ohne den apokryphen Part von Avellaneda so vielleicht nicht
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| | 263 | ergeben hätte und die sehr zur Modernität und zum Witz des in manchen Teilen auch
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| | 264 | ausufernden zweiten Bandes beiträgt. So ›klaut‹ auch Cervantes bei Avellaneda, wenn
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| | 265 | er
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| | 266 | dessen Figur des Álvaro de Tarfe im eigenen Buch auftreten lässt und ihn dann mit
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| | 267 | den
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| | 268 | ›echten‹ Quijote und Sancho Panza konfrontiert, um den Ritter daraufhin schwören zu
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| | 269 | lassen, nur diese beiden Figuren im Cervantes-Buch seien wahrhaftig der berühmte Quijote
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| | 270 | und sein Knappe Sancho Panza, während die beiden Figuren, die er ›zuvor‹ im Avellaneda
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| | 271 | Buch getroffen habe, Fälschungen seien. Diese Kommunikation zwischen den Büchern zeugt
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| | 272 | von komplexen Erzählebenen und einem intellektuellen Witz, der typisch für Cervantes,
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| | 273 | aber auch typisch für die Zeit ist. In der Sekundärliteratur wird oft betont, dass
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| | 274 | der
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| | 275 | Quijote II-A nicht in der gleichen Weise
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| | 276 | witzig, intellektuell anspruchsvoll und eher angepasst an die Bedürfnisse der
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| | 277 | Zensurbehörden sei wie derjenige von Cervantes. Vor allem stilistisch sei die Sprache,
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| | 278 | die Avellaneda benutze, nicht auf dem gleichen Niveau und mit derselben Raffinesse
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| | 279 | vorgebracht wie bei Cervantes. Auch die Überzeichnung der Sancho Panza-Figur bei
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| | 280 | Avellaneda als bösartiger Menschenfeind stehe einem sich weiterentwickelnden, seinen
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| | 281 | Herren spiegelnden Sancho bei Cervantes gegenüber.[20] Die
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| | 282 | eigene Lektüre beider Bücher ist dabei immer von solchen Vorverurteilungen bestimmt
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| | 283 | und
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| | 284 | daher wäre eine stilistische Untersuchung, die nicht liest sondern rechnet,
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| | 285 | möglicherweise eine Alternative.
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227 |
| 287 | Indiz für eine gemeinsam erdachte ›burla‹, d.h. die Inszenierung eines Autorschafts-
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228 | [5]
| 288 | und Plagiatsstreits zur Belustigung und Täuschung (»engaño«) des
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229 |
| 289 | zeitgenössischen Publikums, das diese Art von Späßen gekannt und erwartet hat, ist
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230 | Vgl. Coufal / Juola 2010. Laut dieser Studie
| 290 | außerdem Cervantes’ Aufforderung am Ende des ersten Teils, die Geschichte weiter zu
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231 | müsste Cervantes demnach nur die ersten 5 Kapitel des Quijote II selbst
| 291 | dichten. Er nutzt dazu eine Referenz auf Ariosts Orlando
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232 | geschrieben haben.
| 292 | furioso (1516, dt. Der rasende
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233 |
| 293 | Roland), dessen Ritterfigur in seiner Verrücktheit (furioso, rasend)
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234 |
| 294 | neben dem Amadís de Gaula (14. Jh.) Vorbild für die Quijote-Figur
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235 | [6]
| 295 | war. Cervantes zitiert im Quijote I aus dem italienischen
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236 |
| 296 | Original: »Forsi altro canterà con miglior plectio« – »Den wohl ein
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237 |
| 297 | andrer singt in vollern Tönen«[21] und beendet mit
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238 | Vgl. Strosetzki 1991,
| 298 | diesen letzten Worten das Buch. Das gleiche Zitat aus dem Orlando furioso findet sich in spanischer Übersetzung und um einen
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239 | S. 93; Ehrlicher 2008a,
| 299 | Vers erweitert im ersten Kapitel des Quijote II
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240 | S. 42ff.; Blasco
| 300 | von Cervantes: »Y cómo del Catay recibió el cetro, quizá otro cantará con mejor
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241 | 2007, S. XVII; Gómez
| 301 | plecto.« – »Und wie sie drauf sich ließ zu Catai krönen / Singt wohl ein
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242 | Canseco 2008, S. 33ff.
| 302 | andrer einst in kühnern Tönen.«[22] Die Fortsetzung der Geschichte wird also nicht nur begrüßt,
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243 |
| 303 | sondern auch noch qualitativ höherwertig von einem anderen Autor in Aussicht gestellt
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244 |
| 304 | ( »miglior plectio«, »mejor plecto«, »toller«,
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245 | [7]
| 305 | »kühner«). Avellaneda nimmt diesen Wink auf und verwendet die Figur des
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246 |
| 306 | rasenden Roland im Quijote II-A als Überschrift
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247 | In diese Richtungen gingen auch die Bemühungen
| 307 | für sein sechstes Kapitel: »De la no menos estraña que peligrosa batalla que
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248 | von Eder, Jannidis, Rybicki, Schöch, Dalen-Oskam im Stilometrie Panel »Literary
| 308 | nuestro caballero tuvo con una guarda de un melonar que él pensaba ser Roldán el
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249 | Concepts: The Past and the Future« der DH2016, Kraków, vgl. Eder et al. 2016a.
| 309 | Furioso«.[23] Das Verweis- und Verschleierungsspiel der
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250 |
| 310 | intertextuellen Bezüge fordert den Geist ( »ingenio«,
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251 |
| 311 | »agudeza«) des Lesers heraus, um den Spaß, den der oder die Autor/en mit
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252 | [8]
| 312 | ihm treiben, aufzudecken ( »desengaño«). Dieser Witz, der sich ja im
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253 |
| 313 | Täuschungsspiel, dem Quijote nun seitens seiner Leser aus dem ersten Teil zum Opfer
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254 | Vgl. Fradejas Rueda 2016, S. 199ff.
| 314 | fällt (vgl. die lange Episode beim Herzog und der Herzogin), widerspiegelt, ist dem
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255 |
| 315 | zeitgenössischen Publikum nicht nur im Kontext des Quijote bekannt und trug sicher entscheidend zu seinem Erfolg
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256 |
| 316 | bei.[24]
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257 | [9]
| 317 | Der aktuelle Boom in der Suche nach unbekannten, anonymen oder apokryphen Autoren
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258 |
| 318 | hängt
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259 | Vgl. Rosa Pérez 2016, S. 115ff.
| 319 | zwar eng mit den Entwicklungen im Bereich der Stilometrie und der DH zusammen, aber
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260 |
| 320 | merkwürdigerweise verwenden die wenigsten Autorschaftsdetektive diese Methode. Daher
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261 |
| 321 | lohnt sich zunächst ein Blick auf die in diesem Bereich aktuell angewendeten Methoden
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262 | [10]
| 322 | und Konzepte, bevor eigene Experimente mit Stilometrie und Cervantes / Avellaneda
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263 |
| 323 | folgen.
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264 | Vgl.
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265 | Spitzer 1959, S. 103:
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266 | Spitzer argumentiert ebenso wie später Barthes (in seinem Aufsatz zum Tod des Autors,
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267 | vgl. Barthes 1968), dass
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268 | der mittelalterliche Ich-Erzähler nicht zwischen Autor, Erzählung und Erfahrung
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269 | unterscheidet: »And we must assume that the mediaval public saw in the ›poetic I‹ a representation of mankind, that it was interested only in this representative rôle of the poet.«
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270 |
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271 |
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272 | [11]
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273 |
| | |
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274 | Vgl. Rico 2010, S. 31–44.
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275 |
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276 |
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277 | [12]
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278 |
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279 | Vgl. dazu Ehrlicher 2008a.
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280 |
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281 |
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282 | [13]
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283 |
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284 | Alemáns Worte in der Widmung an Don Juan de Mendoza klingen kriegerisch und beginnen
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285 | mit einer »Antwort« auf den gemeinen Diebstahl: »Ya es conocida la razón que tengo
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286 | en responder por mi causa en el desafío que me hizo sin ella el que sacó la segunda
| | |
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287 | parte de mi Guzmán de Alfarache«, vgl. Alemán 2000.
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288 |
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289 |
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290 | [14]
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291 |
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292 | Vgl. Delgado 2006, S. 465.
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293 |
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294 |
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295 | [15]
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296 |
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297 | Vgl. Gómez Canseco 2014, S. 11.
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298 |
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299 |
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300 | [16]
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301 |
| | |
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302 | Vgl. Cervantes 2005 [1615], S. 26.
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303 |
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304 |
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305 | [17]
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306 |
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307 | Zur einfachen Unterscheidung wird das
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308 | Werk von Avellaneda im Folgenden durch Quijote II-A abgekürzt.
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309 | Vgl. Avellaneda 2011
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310 | [1614].
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311 |
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312 |
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313 | [18]
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314 |
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315 | Avellaneda 2011 [1614], S. 106.
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316 |
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317 |
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318 | [19]
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319 |
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320 | Cervantes 2005 [1615], S. 25–26.
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321 |
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322 |
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323 | [20]
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324 |
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325 | Vgl. dazu die
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326 | ausführliche Darlegung des aktuellen Standes in der Sekundärliteratur bei Alvarez 2014.
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327 |
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328 |
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329 | [21]
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330 |
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331 | Vgl. Cervantes 2011 [1605], S.
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332 | 664; deutsche
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333 | Übersetzung von Ludwig Tieck im TextGrid Repository.
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334 |
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335 |
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336 | [22]
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337 |
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338 | Vgl. Cervantes 2005 [1615], S.
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339 | 42; deutsche
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340 | Übersetzung von Ludwig Tieck im TextGrid Repository – interessant ist hier die
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341 | Variation von »tollern« zu »kühnern« in der deutschen
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342 | Übersetzung.
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343 |
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344 |
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345 | [23]
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346 |
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347 | Vgl. Avellaneda 2011, dt.: »Von dem nicht
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348 | weniger ungewöhnlichen wie gefährlichen Kampf, den unser Ritter mit der Wache eines
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349 | Melonenfeldes austrug, die er für den rasenden Roland hielt« (Übersetzung
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350 | Nanette Rißler-Pipka).
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351 |
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352 |
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353 | [24]
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354 |
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355 | Dass es dabei gerade um Verstellung, Vorspiegelung und
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356 | besonderes Talent bei derselben geht, zeigt folgendes Zitat aus Cervantes’ Quijote II: »Reventaban de risa con estas cosas los duques,
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357 | como aquellos que habían tomado el pulso a tal aventura, y alababan entre sí la
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358 | agudeza y disimulación de la Trifaldi« (Cervantes 2005 [1615], S. 348) – »Über
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359 | alle diese Reden starben die Herzoge fast vor Lachen, da sie das Abenteuer
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360 | angeordnet hatten und im stillen die Klugheit und Verstellung der Dreischleppina
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361 | bewunderten.« Deutsche
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362 | Übersetzung von Ludwig Tieck im TextGrid Repository.
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363 |
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364 |
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365 | [25]
| | |
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366 |
| | |
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367 | Vgl. dazu den von
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368 | Ehrlicher und anderen kritisieren Fall der Autorschaftsattribution zugunsten von
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369 | Alfonso de Valdés durch Rosa Navarro Durán: Ehrlicher 2008b.
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370 |
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371 |
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372 | [26]
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373 |
| | |
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374 | Vgl. Navarro
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375 | Durán 2003; Suárez
| | |
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376 | Figaredo 2011; Suárez
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377 | Figaredo 2014; López-Vázquez 2011a.
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378 |
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379 |
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380 | [27]
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381 |
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382 | Vgl. Attributionen für den Lazarillo: Madrigal 2003 (Cervantes
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383 | de Salazar), Madrigal
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384 | 2008 (Arce de Otálora), Madrigal 2014 (erneut Arce de Otálora). Für
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385 | Avellaneda schlägt er sowohl Tirso de Molina als auch Lope de Vega vor (vgl. Madrigal 2009). Zur
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386 | Behauptung, der Stil sei wie die DNA eines Menschen zu entschlüsseln, vgl. Madrigal 2009, S. 193f. Zum
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387 | Widerruf vgl. Madrigal
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388 | 2014, S. 90.
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389 |
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390 |
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391 | [28]
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392 |
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393 | Vgl. Herrmann et al. 2015.
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394 |
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395 |
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396 | [29]
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397 |
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398 | Vgl. de la Rosa / Súarez 2016, S. 385–388: Die Autoren stellen ebenfalls heraus, dass in den meisten Fällen Konkordanzen
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399 | (KWIC, key words in context) und biografische Details den Ausschlag bei Autorschaftsattributionen
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400 | geben, für den Fall des Lazarillo findet sich hier außerdem eine vollständige Liste der in der Forschung von 1607–2014
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401 | angeführten Autorschaftskandidaten.
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402 |
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403 |
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404 | [30]
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405 |
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406 | López-Vázquez 2011b, S. 29; dt.: »Die Ergebnisse sind eindeutig. Von
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407 | den 15 Wörtern erscheint keines bei Tirso ... « (Übersetzung Nanette
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408 | Rißler-Pipka).
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409 |
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410 |
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411 | [31]
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412 |
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413 | Vgl. zur unterschiedlichen Verwendung von
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414 | »artificio« in den drei Quijote-Bänden eine Detailanalyse von Ehrlicher 2016,
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415 | passim.
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416 |
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417 |
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418 | [32]
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419 |
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420 | Vgl. den Nachweis einer nicht in der gleichen
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421 | Weise nachvollziehbaren CORDE-Suche im Fall von Madrigals Lazarillo-Autorschaftsattribution in Rißler-Pipka 2016, S. 329–332.
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422 |
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423 |
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424 | [33]
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425 |
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426 | Vgl. Agulló
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427 | 2010 und Agulló
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428 | 2011, passim. Vgl. auch Ehrlicher
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429 | 2008b.
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430 |
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431 | [34]
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432 |
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433 | Im Vorwort zur TextGrid-Ausgabe heißt es: »Es
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434 | handelt sich hier um ein anonymes Werk verschiedener Autoren, das u. a. auch Hurtado
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435 | de Mendoza zugeschrieben wird.« (vgl. Lazarillo de
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436 | Tormes im TextGrid Repository). Auch in der BVMC gibt es den entsprechenden
| | |
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437 | Eintrag einer Ausgabe, die Hurtado de Mendoza als Autor nennt, aber es gibt
| | |
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438 | daneben andere Ausgaben, die keine Autorinformation enthalten.
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439 |
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440 |
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441 | [35]
| | |
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442 |
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443 |
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444 | Vgl. zu dieser Debatte ausführlicher Jannidis 1999 oder Schaffrick / Willand 2014.
| | |
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445 |
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446 |
| | |
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447 | [36]
| | |
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448 |
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449 | Vgl. dazu Calvo Tello 2015 und Calvo Tello 2016. Hier wurde R in der Version
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450 | 3.2.3 und die Version 0.6.3 des stylo packages für R verwendet, vgl. Eder et al. 2013 und Craig et al. 2014 sowie
| | |
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451 | The R Project for Statistical
| | |
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452 | Computing 2015.
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453 |
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454 |
| | |
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455 | [37]
| | |
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456 |
| | |
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457 | Vgl. für den spanischsprachigen Kontext Calvo Tello 2015 und Calvo Tello 2016 sowie de la Rosa 2016; für den
| | |
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458 | grundlegenden allgemeinen Kontext vgl. Eder et al. 2017 und Evert et al. 2016. Für eine stilometrische
| | |
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459 | Untersuchung mittelalterlicher Texte vgl. Viehhauser 2017.
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460 |
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461 |
| | |
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462 | [38]
| | |
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463 |
| | |
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464 | Vgl. Strosetzki 1991, S. 112.
| | |
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470 | Vgl. Eder 2010.
| 329 | Im spanischsprachigen Raum gibt es für die großen anonymen Klassiker wie den
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471 |
| 330 | Lazarillo de Tormes, aber auch für
|
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472 |
| 331 | Avellanedas Quijote seit etwa den 2000er Jahren eine beachtliche
|
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473 | [40]
| 332 | Anzahl von Autorschaftsattributionen, die zum Teil von Wissenschaftlern durchgeführt
|
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474 |
| 333 | werden, die sich im Laufe der Zeit selbst widersprechen. Methodisch ist von
|
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475 | Vgl. dazu auch Blasco / Ruiz Urbón 2009,
| 334 | philologischer Arbeit an Editionen (Vergleich verschiedener Erstausgaben und
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476 | S. 44, die darauf hinweisen, dass aufgrund dieser historischen Textsituation
| 335 | vermeintlicher Dokumentenfunde) über hermeneutische Argumentationen bis hin zu
|
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477 | stilometrische Untersuchungen am Textmaterial des Siglo de Oro ohnehin nicht gesichert
| 336 | pseudostatistischen Untersuchungen eine große Bandbreite abgedeckt. Die Attributionen
|
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478 | sein könnten.
| 337 | werden oft über die linguistische Zeitschrift Lemir lanciert oder von einflussreichen Wissenschaftlern direkt mit
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479 |
| 338 | einer neuen Edition des Werkes inklusive neuer Autornamen herausgebracht.[25]
|
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480 |
| 339 | Die in Spanien gängige Praxis häufiger Neu-Editionen der Klassiker führt nicht zwingend
|
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481 | [41]
| 340 | zu mehr Wettbewerb und mehr Qualität, sondern zu einer unübersichtlichen Anzahl von
|
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482 |
| 341 | Textfassungen und einem Mangel an editorischer Sorgfalt. Oft sind es die gleichen
|
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483 | Dabei ist »mesmo« natürlich viel weniger gebräuchlich
| 342 | Wissenschaftler, die sich zum Teil mit detektivischer Leidenschaft ›ihrem‹ unbekannten
|
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484 | als die bei den meisten Editionen umgewandelte modernere Form »mismo«.
| 343 | Autor zuwenden und mit dieser Attribution auch gleich eine Edition des Werkes
|
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485 | Letztere belegt im Korpus, je nach Zusammensetzung z. B. Platz 131, während
| 344 | verbinden.[26]
|
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486 | »mesmo« gleichzeitig auf Platz 649 landet. Interessant ist, dass im
| 345 | So schlägt allein Luis Madrigal in den Jahren 2003–2014 zwei verschiedene Autoren
|
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487 | Quijote II-A und im Quijote II beide Formen auftauchen, während im
| 346 | für
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488 | Quijote I nur »mismo«
| 347 | den Lazarillo vor und zwei verschiedene für Avellaneda. 2014 hat
|
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489 | verwendet wird. Alle drei Texte entstammen der BVMC und wurden von Florencio Sevilla
| 348 | Madrigal seine Aussage von 2003 und 2009 widerrufen, dass man den Stil eines Autors
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490 | Arroyo ediert: Edición de Florencio Sevilla Arroyo in der BVMC.
| 349 | so
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491 |
| 350 | gut wie seine DNA bestimmen könne.[27] Er ging z.B.
|
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492 |
| 351 | davon aus, dass bestimmte Ortsnamen oder auch einzelne Phrasen den Autorstil
|
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493 | [42]
| 352 | kennzeichnen. Das sind für sich allein genommen schon recht ungewöhnliche Thesen,
|
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494 |
| 353 | die
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495 | Vgl. dazu Evert et al. 2016, S. 64ff. und allgemein Eder 2013, passim.
| 354 | jegliche Stildiskussionen der vergangenen 50 Jahre ebenso ignorieren wie aktuelle
|
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496 |
| 355 | digitale Methoden. Stil ist eine komplexe Zusammenkunft von zählbaren und durch
|
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497 |
| 356 | Interpretation bestimmten Elementen. Die literaturwissenschaftliche und linguistische
|
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498 | [43]
| 357 | Stildiskussion erstreckt sich nicht ohne Grund über verzweigte Theorien, die zwar
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499 |
| 358 | vor
|
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500 | Vgl. Jannidis et al. 2015.
| 359 | allem in der literaturwissenschaftlichen Forschung kaum noch Anwendung finden, aber
|
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501 |
| 360 | aktuell durch die quantitative Textanalyse wieder diskutiert werden.[28]
|
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502 |
| 361 | Wie gehen nun die ›Autorschaftsdetektive‹ vor? In der überwiegenden Mehrzahl wird
|
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503 | [44]
| 362 | mit
|
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504 |
| 363 | Konkordanzen gearbeitet, wobei entweder die Häufigkeit oder die Seltenheit entscheidend
|
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505 | Vgl. Strosetzki 1991, S. 114.
| 364 | ist. Einfacher ist es natürlich bestimmte Ausdrücke zu finden, die angeblich nur in
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| | 365 | dem
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| | 366 | fraglichen anonymen oder apokryphen Werk vorkommen – dann aber passenderweise auch
|
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| | 367 | nur
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| | 368 | noch in dem einen oder mehreren Werken des favorisierten Autors. In dieser Weise
|
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| | 369 | vergleicht z.B. in der jüngsten Edition des Quijote von Avellaneda der Herausgeber
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| | 370 | López-Vázquez 15 Substantive in jeweils einem Werk von 6 verschiedenen Autoren, außerdem
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| | 371 | noch 10 Adjektive in der gleichen Auswahl. Daraus dann abzuleiten: »Los resultados
|
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| | 372 | son más claros, de las 15 palabras en Tirso aparece ninguna ...«,[29] ist schon wissenschaftlich bedenklich, um nicht zu sagen
|
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| | 373 | pseudostatistisch. Ganz zu schweigen von der unterschiedlichen Bedeutung, die ein
|
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| | 374 | Wort
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| | 375 | wie »artificio« (das sich in der Liste von López-Vázquez befindet) in den
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| | 376 | Werken erhalten kann.[30] Ähnlich funktionieren sogenannten Passagenvergleiche, d.h. kleine
|
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| | 377 | Textabschnitte werden direkt miteinander verglichen und – wie erwartet – finden sich
|
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| | 378 | in
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| | 379 | genau diesen Passagen zahlreiche Ähnlichkeiten. Mit ganz anderer Zielrichtung als
|
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| | 380 | López-Vázquez stellt in diesem Zusammenhang Martín Jiménez die beiden zweiten Teile
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| | 381 | des
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| | 382 | Quijote von Cervantes und Avellaneda gegenüber (vgl. Abbildung 1).
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542 | Vgl.
| 534 | Abb. 3: Dendrogramm, cosine Delta, 2600 MFW (von
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543 | Strosetzki 1991, S. 93;
| 535 | 200-4800 MFW alle konstant) ©Rißler-Pipka 2016
|
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544 | Ehrlicher 2008b, S. 42ff.
| 536 |
|
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545 | Blasco 2007, S. XVII.
| 537 | Fügt man nach bewährtem Verfahren danach zunächst diejenigen Werke hinzu, die zwar
|
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546 | Gómez Canesco 2008, S. 33ff. zur These des Stilbruchs ab Kap. 60 und
| 538 | unterschiedlicher Länge, aber gleicher Gattung sind und von denen zumindest zwei von
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547 | Coufal / Juola 2010, S.
| 539 | einem Autor im Korpus vorhanden sind, zeigt sich, dass zum einen das Korpus nicht
|
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548 | 2 zur These, dass 69 von 74 Kapiteln nicht aus der Feder von Cervantes stammen.
| 540 | entsprechend viele Texte von allen möglichen Autorschaftskandidaten hergibt und zum
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| | 541 | anderen aber, dass die Gruppierungen nach wie vor gut funktionieren (Abbildung 4).
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| | 542 |
|
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| | 543 |
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| | 544 |
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| | 545 | Abb. 4: Dendrogramm: cosine Delta, 4600 MFW (16 Texte
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| | 546 | von Cervantes, 2 von Quevedo, 2 von Alemán, 3 von Salas Barbadillo, 2 von Suárez
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| | 547 | Figueroa, 3 von Castillo Solórzano, 6 von Cespedes y Meneses = 34 Texte)
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| | 548 | ©Rißler-Pipka 2016
|
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| | 549 |
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| | 550 | Als einziger anonymer Text wurde außerdem Avellanedas Quijote
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| | 551 | II-A hinzugefügt. Er wird nicht zu dem Kandidaten für die Autorschaft
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| | 552 | Suárez de Figueroa gruppiert, sondern scheint mit den beiden Quijote-Bänden von Cervantes eine eigene ›Gruppe‹ zu formen. Ebenso
|
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| | 553 | wie die Werke von Alemán und Quevedo das narrative Werk von Cervantes hier unterteilen,
|
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| | 554 | bilden die drei Quijotes einen eigenen Ast auf
|
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| | 555 | dem Dendrogramm. Interessant ist auch die Aufteilung zwischen den als
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| | 556 | Klassikern der spanischen Literaturgeschichte bekannten Autoren (Cervantes, Quevedo,
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| | 557 | Alemán) und den weniger bekannten Autoren (Salas Barbadillo, Suárez de Figueroa,
|
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| | 558 | Castillo Solórzano und Cespedes y Meneses). Legt man den Gattungsbegriff hier streng
|
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| | 559 | aus, sind auch die Werke España defendida
|
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| | 560 | (»poema heroico«, ein episches Heldengedicht) von Suárez de Figueroa und
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| | 561 | La peregrinación sabia (»fábula en
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| | 562 | prosa«, eine Fabel) von Salas Barbadillo als Abweichungen von der narrativen
|
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| | 563 | Gattung zu sehen. Trotz dieser Abweichungen werden diese Texte hier korrekt nach dem
|
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| | 564 | Autorschaftssignal gruppiert.
|
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| | 565 |
|
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| | 566 | Fasst man jedoch die Frage nach Gattung und Umfang der Werke als Vergleichbarkeitsindiz
|
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| | 567 | enger und verzichtet dafür auf die Bedingung, dass mindestens zwei Texte eines Autors
|
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| | 568 | vorhanden sein müssen, erhält man zwar bedeutend weniger Texte, aber auch ein stimmiges,
|
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| | 569 | interessantes Ergebnis (Abbildung
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| | 570 | 5).
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| | 571 |
|
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| | 572 |
|
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| | 573 |
|
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| | 574 | Abb. 5: Dendrogramm, cosine Delta, 4600 MFW (alle
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| | 575 | Texte mind. 100.000 Wörter: 11 Texte) ©Rißler-Pipka 2016
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| | 576 |
|
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| | 577 | Sämtliche Einzeltexte außer Avellanedas versammeln sich hier auf einem Ast. Dies ist
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| | 578 | besonders bemerkenswert, weil mit Úbeda (alias Baltasar Navarrete) und Suárez de
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| | 579 | Figueroa zwei Autorschaftskandidaten für Avellaneda im Korpus sind. Mit 11 Texten
|
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| | 580 | ist
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| | 581 | das Korpus zwar recht klein, aber da alle sehr umfangreich sind, gleicht sich dies
|
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| | 582 | wieder aus (1 Roman entspricht ca. 10 Novellen). Deutlich wird aber auch, dass nicht
|
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| | 583 | etwa die beiden Quijote II und Quijote II-A unmittelbar auf einem Ast gruppiert werden,
|
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| | 584 | sondern Quijote I und Quijote II von Cervantes.
|
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| | 585 |
|
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| | 586 | Fügt man nun beide Experimente zusammen, wird das Ergebnis erstaunlicherweise noch
|
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| | 587 | stimmiger (Abbildung 6).
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| | 588 |
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| | 589 |
|
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| | 590 |
|
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| | 591 | Abb. 6: Dendrogramm, cosine Delta, 4600 MFW (39 Texte)
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| | 592 | ©Rißler-Pipka 2016
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| | 593 |
|
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| | 594 | Obwohl mit Pasamonte hier ein weiterer Kandidat für die Autorschaft Avellanedas
|
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| | 595 | hinzugekommen ist, bleibt die Gruppierung im Grunde mit den obigen beiden Experimenten
|
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| | 596 | identisch: Quevedo und Alemán verschwinden aus dem Cervantes-Block und gruppieren
|
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| | 597 | sich
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| | 598 | in den Block der Einzeltexte (bilden aber nach wie vor autorschaftsgemäß einen Ast).
|
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| | 599 | Suárez de Figueroas Pasajero wandert wieder zu
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| | 600 | seinem passenden Text des gleichen Autors – trotz der Gattungsdifferenz. Avellaneda
|
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| | 601 | bleibt mit Quijote-Block.
|
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| | 602 |
|
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| | 603 | Schwieriger wird es bei Texten, die stilistisch gar nicht zu den anderen passen und
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| | 604 | auf
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| | 605 | diese Weise das Gesamtgefüge stören. Ein Beispiel dafür wäre die Crónica de la Nueva España von Cervantes de Salazar oder
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| | 606 | La mosquea (ein episches Gedicht) von
|
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| | 607 | Villaviciosa (vgl. Abbildung
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| | 608 | 7).
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| | 609 |
|
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| | 610 |
|
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| | 611 |
|
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| | 612 | Abb. 7: Dendrogramm, cosine Delta, 4500 MFW (44 Texte)
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| | 613 | ©Rißler-Pipka 2016
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| | 614 |
|
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| | 615 | Während zuvor Gattungsdifferenzen und auch Einzeltexte noch kaum Auswirkungen hatten,
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| | 616 | zerstört die Hinzufügung von hier insgesamt 5 neuen Texten das Gesamtgefüge und ergibt
|
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| | 617 | auch literarhistorisch betrachtet keinen Sinn mehr. Die vorher korrekt zusammen
|
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| | 618 | gruppierten Werke von Suárez de Figueroa, Quevedo und Cervantes werden auseinander
|
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| | 619 | gerissen, und man mag stilistisch und hermeneutisch betrachtet beim besten Willen
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| | 620 | keine
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| | 621 | Verbindung zwischen der Crónica de la Nueva
|
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| | 622 | España und der Novelle El licenciado
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| | 623 | Vidriera von Cervantes entdecken.
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| | 624 |
|
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| | 625 | Bei Einzeltexten, wie es auch der Quijote II-A
|
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| | 626 | ist, besteht generell in der Gruppierung im Dendrogramm (die statistisch
|
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| | 627 | gesehen nach dem nearest neighbour-Prinzip verläuft) die Gefahr, dass relativ weit
|
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| | 628 | voneinander entfernte Texte auf einem Ast gruppiert werden, weil sie schlichtweg von
|
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| | 629 | den
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| | 630 | anderen Texten noch weiter entfernt sind und eigentlich gar nicht in die Auswahl passen.
|
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| | 631 | Eine Überprüfung dieser Distanzen und der möglicherweise unverhältnismäßigen Gruppierung
|
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| | 632 | ist aber durch einen Blick auf die Distanzwerte in der von Stylo erstellten Tabelle
|
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| | 633 | »frequencies analyzed« möglich. Hier muss man sich nicht allein auf die
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| | 634 | Visualisierung verlassen, sondern kann die Werte dahinter einsehen.
|
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| | 635 |
|
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| | 636 | Nimmt man folgerichtig die beiden Texte mit der größten stilistischen Abweichung wieder
|
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| | 637 | heraus (Crónica de la Nueva España und
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| | 638 | La mosquea) und fügt statt dessen drei der
|
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| | 639 | wenigen narrativen Texte von Lope de Vega hinzu (um den letzten Kandidaten für die
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| | 640 | Person Avellanedas dabei zu haben), ergibt sich trotz der großen Bandbreite zwischen
|
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| | 641 | unterschiedlicher Länge und Subgattung wieder ein nachvollziehbares Clustering (Abbildung 8).
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| | 642 |
|
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| | 643 |
|
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| | 644 |
|
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| | 645 | Abb. 8: Dendrogramm, cosine Delta, 5000 MFW (49 Texte,
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| | 646 | abgekürzte Titel) ©Rißler-Pipka 2016
|
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| | 647 |
|
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| | 648 | Zwar sind mit dem Lazarillo (I+II) zwei weitere
|
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| | 649 | anonyme Werke und mit der Novelle Tía fingida
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| | 650 | von Cervantes ein umstrittenes Werk hinzugekommen, aber die Zuordnung ist außer bei
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| | 651 | Quevedo und der pikaresken Novelle Coloquio de los
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| | 652 | perros von Cervantes weiterhin korrekt. Interessant ist hier, dass
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| | 653 | sich der pikareske Block zwischen den späteren Pícaro-Romanen um den Guzmán de Alfarache und den frühen um den Lazarillo in zwei Äste aufteilt, die dementsprechend auch
|
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| | 654 | die beiden Texte Quevedos trennen.
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| | 655 |
|
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| | 656 | Zur Darstellung von Distanzen im Raum eignet sich allerdings auch die
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| | 657 | Netzwerkvisualisierung mithilfe von Gephi, die Stylo durch die Ausgabe einer
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| | 658 | Kantentabelle ermöglicht. Die Übersichtlichkeit ist bei dem recht groß gewählten Korpus
|
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| | 659 | zwar nicht mehr vollständig gegeben, aber man erkennt deutlich, dass die Verbindung
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| | 660 | im
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| | 661 | Cervantes-Werk (inkl. Avellaneda) und den pikaresken Romanen jeweils besonders stark
|
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| | 662 | ist
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| | 663 | (hier gekennzeichnet durch Dicke und Farbintensität der Kanten).
|
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| | 664 |
|
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| | 665 |
|
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| | 666 |
|
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| | 667 | Abb. 9: Netzwerkvisualisierung mit Gephi (vgl. Bastian et al. 2009)
|
---|
| | 668 | ©Rißler-Pipka 2016
|
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| | 669 |
|
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| | 670 | Die meisten Einzeltexte scheinen aber in diesem Korpus nicht zum Problem zu werden,
|
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| | 671 | weil sie zusammen gruppiert werden. Gattungshistorisch interessant ist dabei, dass
|
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| | 672 | es
|
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| | 673 | die pikaresken Romane sind, die allesamt konstant einen Ast des
|
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| | 674 | Dendrogramms für sich beanspruchen, obwohl es sich zumeist um Einzeltexte
|
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| | 675 | handelt. Vermutlich ist allein die Präsenz eines autobiographisch berichtenden
|
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| | 676 | Ich-Erzählers derart stilprägend, dass es sich auf die statistische Verteilung des
|
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| | 677 | MFW
|
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| | 678 | auswirkt.
|
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| | 679 |
|
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| | 680 | Das narrative Werk von Cervantes wird unabhängig von der zum Teil sehr
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| | 681 | unterschiedlichen Länge der Texte zwischen den großen Romanen (ca. 100.000 Wörter)
|
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| | 682 | und
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| | 683 | den Novellen (ca. 5.000 Wörter) recht einheitlich in den verschiedenen
|
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| | 684 | Parameterversuchen zusammen gruppiert. Nur die Novelle Coloquio
|
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| | 685 | de los perros verirrt sich bei manchen Korpuskonstellationen in den
|
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| | 686 | pikaresken Block (vgl. Abbildung 8
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| | 687 | und vorige). Doch auch diese Gruppierung passt prinzipiell zur literaturgeschichtlichen
|
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| | 688 | Debatte, gilt doch gerade diese Novelle Cervantes‘ als besonders nah an der
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| | 689 | Pikareske.
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| | 690 |
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| | 691 | Was nun die Frage nach der Autorschaft des »falschen« Quijote angeht, so
|
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| | 692 | wurden für die Identität Avellanedas bisher vor allem Lope de Vega, Suárez Figueroa,
|
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| | 693 | Ginés de Pasamonte und zuletzt Baltasar Navarrete (alias Úbeda als Autor der
|
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| | 694 | Pícara Justina) als Kandidaten angeführt.
|
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| | 695 | Alle vier sind mit mindestens einem Werk im Korpus vertreten, werden aber nicht mit
|
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| | 696 | Avellaneda zusammen gruppiert. Dagegen könnte man nun einwenden, dass die Beispieltexte
|
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| | 697 | schlicht stilistisch so unterschiedlich sind, weil sie nicht der gleichen Gattung
|
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| | 698 | angehören oder weil der Autor gerade für den Quijote
|
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| | 699 | II-A den Stil von Cervantes perfekt nachahmte. Die Tatsache, dass der
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| | 700 | Quijote II-A immer mit den beiden Quijotes
|
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| | 701 | von Cervantes gruppiert wird, lässt leicht die Vermutung zu, dass es sich hier doch
|
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| | 702 | um
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| | 703 | eine thematisch bedingte Gruppierung handeln muss.
|
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| | 704 |
|
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| | 705 | Dieser letzten Frage kann man auf verschiedene Art und Weise nachgehen. Ein erster
|
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| | 706 | leichter Ansatz wäre es, die Hauptthemenwörter wie »Quijote«,
|
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| | 707 | »Sancho«, »Caballero«, die zum Teil auch in den MFW des
|
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| | 708 | Gesamtkorpus einen hohen Stellenwert einnehmen, schlicht aus der Wortliste zu streichen.
|
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| | 709 | Das führt allerdings erwartungsgemäß nicht zu einer Veränderung des Ergebnisses (vgl.
|
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| | 710 | Abbildung 10 und Abbildung 11). Für eine bessere
|
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| | 711 | Übersicht wurden hier die Einzeltexte wieder entfernt. Eine Änderung erfolgt nur
|
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| | 712 | zwischen 500 und 600 MFW, darüber ist alles wie bisher.
|
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| | 713 |
|
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| | 714 |
|
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| | 715 |
|
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| | 716 | Abb. 10: Dendrogramme mit cosine Delta, 500 und 600
|
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| | 717 | MFW: nur bis 500 MFW wird der Quijote II-A nicht direkt mit
|
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| | 718 | den beiden Quijotes von Cervantes gruppiert. ©Rißler-Pipka
|
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| | 719 | 2016
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| | 720 |
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| | 721 |
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| | 722 |
|
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| | 723 | Abb. 11: Dendrogramme mit cosine Delta, 500 und 600
|
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| | 724 | MFW: nur bis 500 MFW wird der Quijote II-A nicht direkt mit
|
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| | 725 | den beiden Quijotes von Cervantes gruppiert. ©Rißler-Pipka
|
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| | 726 | 2016
|
---|
| | 727 |
|
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| | 728 | Auch wenn man »Culling« auf z.B. 20 einstellt, d.h. dass nur
|
---|
| | 729 | solche Wörter in die Berechnung einbezogen werden, die in 20 % aller Texte des
|
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| | 730 | Gesamtkorpus vorkommen, verändert sich das Ergebnis nicht (vgl. Abbildung 12).[42] Auf diese Weise finden Wörter, die nur in
|
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| | 731 | z.B. drei Werken (wie den Quijote-Bänden) vorkommen, weil es beispielsweise die Namen
|
---|
| | 732 | der Hauptfiguren sind, keine Beachtung. So ist wesentlich unabhängiger von bestimmten
|
---|
| | 733 | selbst ausgewählten Wörtern (wie oben »Quijote« etc.) eine statistisch
|
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| | 734 | verwertbare Einschränkung der Wortliste gewährleistet. Doch wenn selbst dieses Feature
|
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| | 735 | keine Veränderung der Ergebnisse hinsichtlich inhaltlicher Gruppierung ergibt, kann
|
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| | 736 | man
|
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| | 737 | diesen Hintergrund mit einiger Sicherheit ausschließen.
|
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| | 738 |
|
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| | 739 |
|
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| | 740 |
|
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| | 741 | Abb. 12: Bootstrap Consensus Tree, cosine Delta,
|
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| | 742 | 1000-4000 MFW, Culled 20% ©Rißler-Pipka 2016
|
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| | 743 |
|
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| | 744 | Der Bootstrap Consensus Tree bietet hier die Möglichkeit noch mehr Texte
|
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| | 745 | in das Korpus aufzunehmen, die, wie man in Abbildung 12 sehr schön sehen kann, nach Gattung und
|
---|
| | 746 | Autor sortiert werden. So erkennt man klare Trennungen zwischen dramatischen, lyrischen
|
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| | 747 | und narrativen Texten, und Autoren, die in allen drei Gattungen vorhanden sind (wie
|
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| | 748 | z.B.
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| | 749 | Lope de Vega), werden zumindest innerhalb des Gattungsasts korrekt gruppiert.
|
---|
| | 750 |
|
---|
| | 751 | Um vollständig sicher zu gehen, dass hier keine inhaltlich-thematische Beeinflussung
|
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| | 752 | der Gruppierung vorliegt, kann man auch einfach die beiden Quijote-Bände von Cervantes aus dem Gesamtkorpus entfernen und dann schauen,
|
---|
| | 753 | wohin Avellaneda mit seinem falschen Quijote
|
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| | 754 | gruppiert wird (Abbildung 13). Auch
|
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| | 755 | hier wird Avellaneda in den Cervantes-Block eingeordnet, obwohl sich auch nach wie
|
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| | 756 | vor
|
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| | 757 | die Novelle Colloquio de los perros von
|
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| | 758 | Cervantes in den Pícaro-Block gruppiert.
|
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| | 759 |
|
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| | 760 |
|
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| | 761 |
|
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| | 762 | Abb. 13: Dendrogramm, cosine Delta, 5000 MFW (49
|
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| | 763 | Texte, abgekürzte Titel) ©Rißler-Pipka 2016
|
---|
| | 764 |
|
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| | 765 | Es ändert sich trotz der Entfernung der direkten Partner des Quijote II-A im Vergleich zur ähnlichen Konstellation aus Abbildung 8 nichts in Bezug auf
|
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| | 766 | Avellanedas Gruppierung. Avellaneda scheint seinen Stil erfolgreich demjenigen von
|
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| | 767 | Cervantes anzupassen.
|
---|
| | 768 |
|
---|
| | 769 | Daraus zu schließen, dass Cervantes und Avellaneda ein und dieselbe Person sind, wäre
|
---|
| | 770 | verfrüht. Zumal Cervantes’ Werk selbst nicht vollständig in einen Block gruppiert
|
---|
| | 771 | wird
|
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| | 772 | und auch nicht dasjenige von Quevedo oder Salas Barbadillo. Offensichtlich ist daher
|
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| | 773 | nicht allein die Autorschaft entscheidendes Signal, sondern gerade in diesem Korpus
|
---|
| | 774 | des
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---|
| | 775 | Siglo de Oro auch die Subgattung entscheidend. Interessant ist auch, dass Avellanedas
|
---|
| | 776 | Quijote II-A mit über 100.000 Wörter nicht
|
---|
| | 777 | zu Cervantes’ Persiles oder Galatea gruppiert wird, die als einzige aus dem Werk von
|
---|
| | 778 | Cervantes etwa ebenso lang wären.
|
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| | 779 |
|
---|
| | 780 | Wenn die Zusammensetzung des Korpus also insgesamt schwierig ist, lohnt sich vielleicht
|
---|
| | 781 | ein Blick ins Detail der drei oder zwei Quijotes. Angesichts des großen Umfangs könnte man auch aus jedem
|
---|
| | 782 | Kapitel einen eigenen Text machen, der immer noch ca. 4000 Wörter hätte. Würde sich
|
---|
| | 783 | die
|
---|
| | 784 | These einer sehr großen Ähnlichkeit des Stils bzw. eines nahezu identischen Stils
|
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| | 785 | bestätigen, müssten die Kapitel von Quijote II-A
|
---|
| | 786 | und Cervantes’ Quijote durchmischt werden. Sie
|
---|
| | 787 | werden jedoch nach Autor korrekt gruppiert, bis auf das Kapitel 5 von Cervantes und
|
---|
| | 788 | 35
|
---|
| | 789 | von Avellaneda, die als einzige zusammen eingeteilt werden (Abbildung 14).
|
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| | 790 |
|
---|
| | 791 |
|
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| | 792 |
|
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| | 793 | Abb. 14: Dendrogramm, cosine Delta, 2200 MFW (Kapitel
|
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| | 794 | von Quijote II-A und Quijote II)
|
---|
| | 795 | ©Rißler-Pipka 2016
|
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| | 796 |
|
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| | 797 | Die klare Trennung beider Bücher nach Kapiteln deutet auch nicht auf ein Abschreiben
|
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| | 798 | des einen oder anderen Autors hin,[43] sondern auf
|
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| | 799 | eine durchaus sichtbare stilistische Trennung. Kollaborative Autorschaft oder ein
|
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| | 800 | Stilwechsel mitten im Buch wie er von einigen in Bezug auf Cervantes angenommen
|
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| | 801 | wird,[44] lässt sich auf diese Weise nicht widerlegen.
|
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| | 802 |
|
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| | 803 |
|
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| | 804 |
|
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| | 805 | 6. Die Möglichkeit einer kollaborativen Autorschaft: Test des »rolling
|
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| | 806 | delta« für den Quijote II von
|
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| | 807 | Cervantes
|
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| | 808 |
|
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| | 809 |
|
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| | 810 | Wenn Cervantes und Avellaneda auch nicht ein und dieselbe Person sind, so scheint
|
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| | 811 | es
|
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| | 812 | doch möglich, dass beide an den Büchern zusammengearbeitet haben oder jeweils sehr
|
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| | 813 | gut
|
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| | 814 | den Stil des anderen nachahmen konnten. Daher bietet sich abschließend die
|
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| | 815 | stilometrische Untersuchung des »rolling delta« an, um eine mögliche
|
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| | 816 | kollaborative Autorschaft am Quijote II
|
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| | 817 | nachzuweisen – oder mindestens die Teile des Quijote
|
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| | 818 | II aufzudecken, die sich besonders dem Quijote
|
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| | 819 | II-A annähern. Rolling delta bedeutet, dass der Gesamttext
|
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| | 820 | automatisch in Abschnitte eingeteilt wird und die Delta-Berechnung sozusagen
|
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| | 821 | abschnittsweise über die Texte verläuft. Es geht darum, stilistische Veränderungen
|
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| | 822 | oder
|
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| | 823 | Wechsel in einem bestimmten Text herauszufinden.[45] Angewendet auf den Quijote II von
|
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| | 824 | Cervantes würde das auch bedeuten, die These, dass Cervantes ab Kapitel 60 seinen
|
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| | 825 | Stil
|
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| | 826 | grundlegend wegen der Kenntnis über den apokryphen Quijote ändere oder sogar einen
|
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| | 827 | Großteil der Kapitel nicht selbst geschrieben habe[46], überprüfen zu können.
|
---|
| | 828 |
|
---|
| | 829 | Daher wurde hier als zu testender Text der Quijote
|
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| | 830 | II von Cervantes zugrunde gelegt (secondary set) und mit Avellanedas
|
---|
| | 831 | Quijote II-A sowie mit Quijote I und dem Persiles von Cervantes und danach mit Quevedos Buscón verglichen (primary set). Die Ergebnisse führen
|
---|
| | 832 | leider nicht sehr viel weiter, was die Frage nach einer kollaborativen Autorschaft
|
---|
| | 833 | betrifft (vgl. Abbildung 15, Abbildung 16 und Abbildung 17).
|
---|
| | 834 |
|
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| | 835 |
|
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| | 836 |
|
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| | 837 | Abb. 15: Rolling Delta, Windowsize 5000 (Oben: Av_Qu
|
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| | 838 | = Quijote II-A; C_Qu1 = Quijote I; Mitte: + C_Persiles; Unten: + Quev_Buscon)
|
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| | 839 | ©Rißler-Pipka 2016
|
---|
| | 840 |
|
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| | 841 |
|
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| | 842 |
|
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| | 843 | Abb. 16: Rolling Delta, Windowsize 5000 (Oben: Av_Qu
|
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| | 844 | = Quijote II-A; C_Qu1 = Quijote I; Mitte: + C_Persiles; Unten: + Quev_Buscon)
|
---|
| | 845 | ©Rißler-Pipka 2016
|
---|
| | 846 |
|
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| | 847 |
|
---|
| | 848 |
|
---|
| | 849 | Abb. 17: Rolling Delta, Windowsize 5000 (Oben: Av_Qu
|
---|
| | 850 | = Quijote II-A; C_Qu1 = Quijote I; Mitte: + C_Persiles; Unten: + Quev_Buscon)
|
---|
| | 851 | ©Rißler-Pipka 2016
|
---|
| | 852 |
|
---|
| | 853 | Es gibt keinen sogenannten »shift« im Stil des Quijote II, der sich beispielsweise mit dem Quijote II-A abwechseln würde. In der Grafik sehen wir nur die im
|
---|
| | 854 | Verhältnis zum secondary set (Quijote II)
|
---|
| | 855 | getesteten Werke. Ihre stilistische Nähe zum fraglichen Quijote
|
---|
| | 856 | II zeigt sich durch die Nähe der Linie zur x-Achse. Weiter unten
|
---|
| | 857 | angesiedelte Texte sind dem fraglichen Text also am nächsten. Nun sieht man hier
|
---|
| | 858 | erstens, dass die beiden Texte von Cervantes seinem Quijote
|
---|
| | 859 | II doch noch etwas näher sind als der Quijote II-A und dass die Linien quasi parallel verlaufen und sich
|
---|
| | 860 | kaum überschneiden. Letzteres hätte für eine kollaborative Autorschaft gesprochen,
|
---|
| | 861 | weil
|
---|
| | 862 | dann ein anderer Autor an dieser Stelle des Buches sozusagen übernommen und für den
|
---|
| | 863 | ursprünglichen Autor ein Stück eingefügt hätte, um dann später wieder aus dem Buch
|
---|
| | 864 | zu
|
---|
| | 865 | verschwinden (erneute Linienkreuzung). Dennoch sieht man auch wie nahe sich die beiden
|
---|
| | 866 | Linien von Quijote I und Quijote II-A kommen und der Persiles von Cervantes zum Teil stilistisch näher am Quijote II ist als der Quijote
|
---|
| | 867 | I. Tatsächlich einschätzen kann man die stilistische Nähe zwischen
|
---|
| | 868 | den Texten von Cervantes und demjenigen von Avellaneda aber erst, wenn man sich den
|
---|
| | 869 | Vergleich zu Quevedos Buscón ansieht. Diese
|
---|
| | 870 | Linie (Abbildung 17) weicht
|
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| | 871 | deutlich von den unteren drei ab und hat, wie erwartet, deutlich mehr Abstand zum
|
---|
| | 872 | Quijote II als die anderen drei Texte.
|
---|
| | 873 |
|
---|
| | 874 |
|
---|
| | 875 |
|
---|
| | 876 | 7. Schlussfolgerungen: Wie können die Ergebnisse der stilometrischen Untersuchung
|
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| | 877 | in
|
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| | 878 | die Fachdiskussion rückgeführt werden?
|
---|
| | 879 |
|
---|
| | 880 |
|
---|
| | 881 | Es konnte gezeigt werden, dass mit relativ einfachen Mitteln wie der Verwendung des
|
---|
| | 882 | stylo Packages für R die stilometrische Methode angewendet und
|
---|
| | 883 | verifiziert werden konnte. Wichtig ist es im Methodenvergleich die zahlreichen
|
---|
| | 884 | pseudostatistischen Autorschaftsattributionen zu widerlegen, damit nicht jegliche
|
---|
| | 885 | Form
|
---|
| | 886 | von scheinbar quantitativer und digitaler Methodik als unseriös abgestempelt wird.
|
---|
| | 887 |
|
---|
| | 888 | Abseits der eigentlichen Autorschaftsfrage konnten zudem Themen diskutiert werden,
|
---|
| | 889 | die
|
---|
| | 890 | stilistische Ähnlichkeiten und literaturgeschichtliche Einteilungen betreffen und
|
---|
| | 891 | damit
|
---|
| | 892 | für die Literaturwissenschaft insgesamt interessant sind. Wie vielfältig neue
|
---|
| | 893 | Perspektiven geschaffen werden, zeigen die verschiedenen Experimente. Dabei geht es
|
---|
| | 894 | eben
|
---|
| | 895 | nicht darum, zu bestätigen, was die Literaturgeschichte schon seit Jahren proklamiert,
|
---|
| | 896 | sondern zum einen festgefahrene Diskussionen wie diejenige um die stilistische Qualität
|
---|
| | 897 | des Nachahmers von Cervantes im Vergleich zum Original aufzubrechen und zum anderen
|
---|
| | 898 | die
|
---|
| | 899 | technisch-mathematische Diskussion der Stilometrie an die Lektüre des Textes sinnvoll
|
---|
| | 900 | wieder anzubinden. Auch der editionsgeschichtliche und zeitgeschichtliche Hintergrund
|
---|
| | 901 | trägt dazu bei, gleichzeitig die Textgrundlage generell (unabhängig von der Qualität
|
---|
| | 902 | der
|
---|
| | 903 | digitalen Edition) und die Lektüregewohnheiten der Zeit einzubeziehen. Der Autor ist
|
---|
| | 904 | im
|
---|
| | 905 | Siglo de Oro noch eine junge Erfindung und Spielball des geistreichen Scherzes im
|
---|
| | 906 | Quijote und anderen Werken. Gerade aus
|
---|
| | 907 | diesem Grund müssen auch abseitig erscheinende Überlegungen wie eine Zusammenarbeit
|
---|
| | 908 | von
|
---|
| | 909 | Cervantes und Avellaneda in Betracht gezogen werden, ohne dies als bewiesenen Fakt
|
---|
| | 910 | zu
|
---|
| | 911 | präsentieren, wie die Ergebnisse in den zahlreichen Autorschaftsattributionen
|
---|
| | 912 | angepriesen werden. Stilometrie bleibt zum überwiegenden Teil eine
|
---|
| | 913 | Interpretationsaufgabe, die wie jede hermeneutische Analyse mithilfe von verschiedenen
|
---|
| | 914 | Indizien argumentiert, aber nur überzeugen und nicht letztgültig beweisen kann.
|
---|
558 | Mercedes Agulló y Cobo: A vueltas con el autor del
| 923 | [1]
|
---|
559 | «Lazarillo». Madrid 2010. [Nachweis im GVK]
| | |
---|
560 | Mercedes Agulló y Cobo: Mercedes. A vueltas con el
| | |
---|
561 | autor del Lazarillo. Un par de vueltas más. In: Lemir 15 (2011), S. 217–34. PDF. [online]
| | |
---|
562 | David Alvarez Roblin: De l’imposture à la
| | |
---|
563 | création. Le Guzmán et le Quichote apocryphes. Madrid 2014. [Nachweis im GVK]
| | |
---|
564 | Alonso Fernández de Avellaneda: Segundo tomo del
| | |
---|
565 | ingenioso hidalgo Don Quijote de la Mancha. Primärtext von 1614. In: Alonso Fernández
| | |
---|
566 | de Avellaneda: El Quijote apócrifo. Hg. von Alfredo Rodríguez López-Vázquez. Madrid
| | |
---|
567 | 2011, S. 101-556. [Nachweis im GVK]
| | |
---|
568 | Roland Barthes: La mort de l’auteur. In: Manteia 1968,
| | |
---|
569 | S. 12–17. [Nachweis im GVK]
| | |
---|
570 | Javier Blasco: Introducción. In: Segundo tomo
| | |
---|
571 | del ingenioso hidalgo Don Quijote de la Mancha. Hg. von Javier Blasco. Madrid 2007,
| | |
---|
572 | S.
| | |
---|
573 | XIII–LXXXIX. [Nachweis im GVK]
| | |
---|
574 | Javier Blasco / Cristina Ruiz Urbón: Evaluación y
| | |
---|
575 | cuantificación de algunas técnicas de ‘atribución de autoría’ en textos españoles.
| | |
---|
576 | DOI: 10.24197/cel.0.2009.27-47 In: Castilla: Estudios de Lite-ratura 0 (2009), S.
| | |
---|
577 | 27–47. DOI: 10.24197/cel.0.2009José Calvo Tello / Christof Schöch / Nanete
| | |
---|
578 | Rißler-Pipka / Tobias Kraft: Humanidades Digitales y estudios hispánicos en Alemania.
| | |
---|
579 | In: Voz y Letra 26 (2015), H. 1, S. 45-61. [Nachweis im GVK]
| | |
---|
580 | José Calvo Tello: Entendiendo Delta desde las
| | |
---|
581 | Humanidades. In: Caracteres: estudios culturales y críticos de la esfera digital
| | |
---|
582 | 5 (2016), H. 1, S. 140–176. [online]
| | |
---|
583 | Miguel de Cervantes [1605]: El Ingenioso Hidalgo
| | |
---|
584 | Don Quijote de la Mancha. Hg. von John Jay Allen. 2 Bde. 31. Auflage. Madrid 2011.
| | |
---|
585 | Bd.
| | |
---|
586 | I. Siehe auch [Nachweis im GVK] oder [Nachweis im GVK]
| | |
---|
587 | Miguel de Cervantes [1615]: El Ingenioso Hidalgo
| | |
---|
588 | Don Quijote de la Mancha. Hg. von John Jay Allen. 2 Bde. 25. Auflage. Madrid 2005.
| | |
---|
589 | Bd.
| | |
---|
590 | II. [Nachweis im GVK]
| | |
---|
591 | Christopher Coufal / Patrick Juola: Authorship
| | |
---|
592 | Discontinuities of El Ingenioso Hidalgo don Quijote de la Mancha as detected by
| | |
---|
593 | Mixture-of-Experts. In: Digital Humanities 2010. Conference abstracts King's College
| | |
---|
594 | London. (DH 2010, London, 07.-10.07.2010) London 2010. [online] [Nachweis im GVK]
| | |
---|
595 | Hugh Craig / Maciej Eder / Mike Kestemont / Jan
| | |
---|
596 | Rybicki / Christof Schöch: Validating Computational Stylistics in Literary
| | |
---|
597 | Interpretation. In: Digital Humanities 2014: Book of Abstracts. (DH 2014, Lausanne,
| | |
---|
598 | 08-12.07.2014) Lausanne 2014, S. 136-39. PDF. [Nachweis im GVK]
| | |
---|
599 | Mariano Delgado: Spanische Inquisition und
| | |
---|
600 | Buchzensur. In: Stimmen der Zeit 224 (2006), H. 7, S. 461–474. [Nachweis im GVK]
| | |
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601 | Maciej Eder: Does size matter? Authorship attribution,
| | |
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602 | short samples, big problem. In: Digital Humanities 2010. Conference Abstracts. (DH
| | |
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603 | 2010, London,
| | |
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604 | 07.10.07.2010) London 2010, S. 132–135. [online] [Nachweis im GVK]
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605 | Maciej Eder: Mind Your Corpus: systematic errors in
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606 | authorship attribution. In: Literary and Linguistic Computing 28 (2013), H. 4, S.
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607 | 603–614. DOI: 10.1093/llc/fqt039Maciej Eder / Mark Kestemont / Jan Rybicki:
| | |
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608 | Stylometry with R: a suite of tools. In: Digital
| | |
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609 | Humanities 2013. Conference Abstracts. (DH 2013, Lincoln, NE., 16.-19.07.2013)
| | |
---|
610 | Lincoln, NE. 2013, S. 487–89. [online] [Nachweis im GVK]
| | |
---|
611 | Maciej Eder: Rolling stylometry. In: Digital Scholarship in the
| | |
---|
612 | Humanities 31 (2016), H. 3, S. 457–469. DOI: http://dx.doi.org/10.1093/llc/fqv010Maciej Eder / Karina van Dalen-Oskam / Fotis Jannidis
| | |
---|
613 | / Jan Rybicki / Christof Schöch (2016a): Literary Concepts: The Past and the Future.
| | |
---|
614 | In: Digital Humanities 2016. Conference Abstracts. (DH 2016, Krakau, 11.-16.07.2016)
| | |
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615 | Krakau 2016, S. 63-65. [online]
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616 | Maciej Eder / Mark Kestemont / Jan Rybicki (2016b):
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617 | Stylometry with R: A package for computational text analysis. In: R Journal (2016),
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618 | H. 1, S. 107–121. PDF. [online]
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619 | Maciej Eder / Jan Rybicki / Mark Kestemont (2017):
| | |
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620 | ‘Stylo’: a package for stylometric analyses. In: Computational Stylistics Group. HOWTO.
| | |
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621 | Krakau/Antwerpen 2017.
| | |
---|
622 | PDF. [online]
| | |
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623 | Hanno Ehrlicher (2008a): »Der andere Autor im
| | |
---|
624 | eigenen Werk. Medialisierte Autorschaft bei Mateo Alemán und Miguel de Cervantes«.
| | |
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625 | In:
| | |
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626 | Automedialität. Hg. von Jörg Dünne / Christian Moser. München 2008, S. 27–52. [Nachweis im GVK]
| | |
---|
627 | Hanno Ehrlicher (2008b): »Das aufgegebene
| | |
---|
628 | Anonymat. Kritische Anmerkungen zu einer philologischen Kanonrevision aus aktuellem
| | |
---|
629 | Anlass«. In: PhiN. Philologie im Netz 46 (2008), S. 1–13. [online]
| | |
---|
630 | Hanno Ehrlicher: »La artificiosidad
| | |
---|
631 | aumentada. Avellaneda como catalizador de la narrativa del Quijote. In: El otro Don
| | |
---|
632 | Quijote. La continuación de Fernández de Avellaneda y sus efectos. Hg. von Hanno
| | |
---|
633 | Ehrlicher. Augsburg 2016, S. 55–74. URN: urn:nbn:de:bvb:384-opus4-37049Stefan Evert / Fotis Jannidis / Friedrich Michael Dimpel
| | |
---|
634 | /Christof Schöch / Steffen Pielström / Thorsten Vitt /Isabella Reger /Andreas Büttner
| | |
---|
635 | / Thomas Proisl: »Delta« in der stilometrischen Autorschaftsattribution. In:
| | |
---|
636 | Modellierung, Vernetzung, Visualisierung. Die Digital Humanities als
| | |
---|
637 | fächerübergreifendes Forschungsparadigma. DHd 2016. Konferenzabstracts. Hg. von
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